Internetlösungen

 

KONTINUIERLICHER AUSBAU STATT EINMALIGER KRAFTAKT

 

 

Die Möglichkeiten des Internets sind noch lange nicht ausgeschöpft und die technischen Opportunitäten werden immer besser. «Der erfolgreichste Webauftritt ist derjenige, welcher diese Entwicklungen laufend mit einbezieht», erklärt Patrick Walgis, Mitinhaber und Geschäftsleiter von Chili Solutions GmbH.

 

Heute gehört eine Website für jedes Unternehmen zum Standard, alleine einfach schon deswegen, damit man auch gefunden wird. Herr Walgis, sehen Sie dies ebenso als Hauptfunktion des Internetauftritts?

Patrick Walgis: Für einige Firmen mag dies tatsächlich genügen. Denken Sie beispielsweise an ein Anwaltsbüro. Da erfüllt die Internetseite weitgehend die Funktion eines Prospekts und technisch gesehen braucht es neben den einfachen Dingen wie Bilder und Texte höchstens noch eine besonders sichere Art der Datenübermittlung statt der normalen E-Mailfunktion. Viele Firmen aber haben die technischen Möglichkeiten einer Website noch längst nicht ausgeschöpft. Und damit meine ich nicht irgendeine technische Spielerei, sondern Tools, die wirklich Abläufe erleichtern können.

 

Was sind denn besondere technische Tools, die Sie für Ihre Kunden in eine Website einbauen können?

Ich zähle Ihnen mal einige gängige auf: Der E-Shop, wo die Kunden direkt im Internet Produkte bestellen und bezahlen können; das Newslettertool, mit dem Sie Newsletter erstellen; Promotionsaktionen, wie etwa Wettbewerbe, SMS-Vermarktungslösungen oder Spiele, Intra- und Extranetlösungen, also geschützte Bereiche für Kunden oder Mitarbeiter; Foren; und, und, und. Was diese Tools auszeichnet, ist, dass dem Websitenbesucher die Möglichkeit gegeben wird, aktiv Informationen zu übermitteln.

 

OK. Das hört sich aber nicht so neu an.

Stimmt. Was jedoch nicht heisst, dass diese Tools überall eingesetzt werden, wo es Sinn machen würde. Aber was überhaupt noch nicht Standard ist und womit viele Firmen wirklich Zeit sparen könnten, sind ausgefeilte technische Lösungen im Bereich CRM (Customer Relationsship Management). Zum Beispiel können Sie Daten via Internet mutieren, indem Sie die Website an eine Datenbank anbinden.

 

Was genau meinen Sie damit?

Nun, angenommen Sie wollen per Internet ein Hotelzimmer reservieren. Das können sie in der Regel heute einfach machen. Oft aber heisst es nach ihrer Eingabe, dass man Sie zu einem späteren Zeitpunkt benachrichtigen wird. So kann es passieren, dass Sie erst einen Tag nach der Buchung eine E-Mail erhalten, aus welcher hervorgeht, dass für den gewünschten Zeitraum leider keine Zimmer mehr frei sind. Wenn man die Website nun aber direkt an eine Datenbank anbindet, könnte der Besucher beispielsweise das Zimmer direkt buchen. Oder er wüsste dann eben sofort, dass nichts mehr frei ist, sodass er in einem anderen Hotel weitersuchen könnte. Da ist vieles möglich: Zentral aber ist, dass am Morgen die Recéptionistin die Mails nicht zuerst herunterladen und dann in einem anderen Programm nachschauen muss, ob für den Zeitraum noch Zimmer frei sind, um dann wiederum die E-Mail des Besuchers zu beantworten. Sie wird direkt informiert, wer für welchen Zeitraum was gebucht hat, wie er bezahlen wird, etc. In einer anderen Firma ist die Datenbank beispielsweise mit den Lagerbeständen angebunden, was auch immer Sie wollen.

 

Greift man bei einer Reservation nicht besser zum Telefon?

«Besser» würde ich nicht unbedingt sagen. Die Kunden haben einfach unterschiedliche Gewohnheiten. Tatsache ist aber, dass immer mehr im Internet eingekauft wird, sei es im Online-Lebensmittelshop, bei der Fluggesellschaft oder bei eBay. Und überall gilt: Der Kunde will sich selber ein Bild davon machen, was er beabsichtigt zu kaufen. Er möchte es nicht nur sehen, sondern auch mit einem Angebot der Konkurrenz vergleichen können, bevor er sich entscheidet. Wer da im Internet gut positioniert ist, hat die Nase vorn, weil er ein Kundenbedürfnis berücksichtigt und seine administrativen Kosten minimiert.

 

Sie empfehlen also die grosse Aufrüstung der Website?

Nein, zumindest nicht so absolut gesagt. Konkret sind nach meiner Erfahrung jene Internetauftritte am erfolgreichsten, die stetig den Bedürfnissen angepasst und weiterentwickelt werden. Und eben nicht solche, die einfach alle fünf bis acht Jahre in einem grossen Kraftakt erneuert werden und dann wiederum während Jahren auf dem gleichen – auch bald schon veralteten – Stand bleiben. Eine gute Webagentur weist ihre Kunden darauf hin und schlägt dann Erweiterungen vor, wenn diese auch wirklich Sinn machen.

 

Wir haben jetzt vor allem von den technischen Tools gesprochen. Liegt hier Ihre Stärke?

Nun, sagen wir es so: Wir sind sicher nicht die richtigen Ansprechpartner für Kunden, die einfach einen «Prospekt» wollen. Damit meine ich eine Standardwebsite mit lediglich Logo, Text und ein, zwei netten Bildern. Tendenziell sind wir eher die Experten für technisch anspruchsvolle Lösungen. Aber natürlich bieten wir neben technischem Design und Hosting auch Konzeption, Beratung und optisches Design an. Bei uns erhalten Sie also Gesamtlösungen.

 

Sie sind einer der wenigen zertifizierten Microsoft-Anbieter im Webbereich. Was heisst das genau?

Microsoft bietet mit .NET Lösungen für die Entwicklung des Internets an, die erlauben, das Potential des Internets besser auszunutzen . Ich denke, das wird stark Einzug halten.

 

Wo liegen denn die Vorteile dieser Technologie?

.NET vereinheitlicht Schnittstellen und ermöglicht die Integration in beliebige, heterogene Systeme. Diese können auf Basis von offenen Standards wie XML über so genannte Web Services miteinander kommunizieren, Daten austauschen und so Geschäftsprozesse optimieren. Die Nutzung dieser breit akzeptierten Standards bedeutet mehr Unabhängigkeit von Betriebssystemen und Herstellern. Durch die vereinfachte Entwicklung und Integration lassen sich auf .NET-basierende Anwendungen schneller, effizienter und somit kostengünstiger umsetzen.

Interviewpartner

Chili Solutions GmbH

Patrick Walgis